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Altar Of Plagues: Teethed Glory And Injury (Review)

Artist:

Altar Of Plagues

Altar Of Plagues: Teethed Glory And Injury
Album:

Teethed Glory And Injury

Medium: CD
Stil:

Post / Avantgarde Black Metal

Label: Candlelight/Soulfood
Spieldauer: 48:16
Erschienen: 30.04.2013
Website: [Link]

Das kommt davon, wenn man aus dem beschaulichen Irland ins hektische London übersiedelt. Könnte man meinen. James Kelly, Gitarrist, Keyboarder und Sänger von ALTAR OF PLAGUES, hat es aus der ländlichen Heimat in die Großstadt gezogen, was für die Musik seiner Band nicht ohne Folgen geblieben ist. Die Veränderungen werden schon auf den ersten Blick deutlich, ohne dass man einen Ton der Musik gehört hätte. Ein seltsamer Albumtitel, ein noch seltsameres, verstörendes Artwork sowie eine Tracklist mit neun Songs, von den gerade mal einer mit knapp neun Minuten deutliche Überlänge hat, der Rest liegt zwischen vier und sieben Minuten. Auf dem Vorgänger mit vier Songs lag die Spanne zwischen acht und 19 Minuten.

In einem Genre, das in musikalischer Hinsicht oftmals eher konservativ ist, wird Weiterentwicklung nicht immer wohlwollend aufgenommen. Man mag es, wenn Musiker in gewohnten Bahnen bleiben, was dem künstlerischen Anspruch der Protagonisten jedoch oftmals widerstrebt. Zwar durfte man ALTAR OF PLAGUES auch bislang zu den eher fortschrittlichen Bands zählen, doch in dem was sie bislang machten (kurz gesagt atmosphärischer Post Black Metal) fühlten sich die Iren offenbar in ein Korsett gezwängt. Aus dem brechen sie auf ihrem dritten Album "Teethed Glory And Injury" mit Vehemenz aus. Man muss nicht von einer kompletten Kurskorrektur sprechen, aber besonders in der ersten Albumhälfte wagt man sich auf ein Terrain, das alles andere als leichtverdaulich ist. Schon der Introsong "Mills" ist mit verstörenden Geräuschen (schräge Streicher, Trommeln, Bass, Elektronik) und bedächtig einsetzenden Gitarren von unheimlicher Stimmung geprägt, das folgende "God Alone" ist mit dissonanten Gitarren, Blastbeats, Geschrei und reichlich kranken Soundeffekten sowie ebenso sperrigen Breaks eine ganz harte Nuss. Songstrukturen braucht man nicht erwarten, trotzdem ist es nicht zu schwierig, sich in der herben Komposition zurecht zu finden. "A Body Shrouded" steht dem in nichts nach, obwohl es recht ruhig startet und zunächst den Eindruck erweckt, zugänglicher zu sein. Das ändert sich mit zunehmender Härte. Auch der rasend-chaotische Irrsinn mitsamt wahnhaftem Geschrei von "Burnt Year" stößt den Hörer vor den Kopf. Doch trotz allem hat man nie das Gefühl, als würden sich ALTAR OF PLAGUES in ihren Songs verlaufen - sie scheinen sehr genau zu wissen, was sie da tun und dass sie es dem Hörer alles andere als leicht machen.

Doch sie haben Erbarmen. In der zweiten Albumhälfte gehen sie weniger rabiat zu Werke und lassen vermehrt Harmonien einfließen, die natürlich immer noch von tiefer Melancholie geprägt sind. Zwar ist auch hier keine Rückkehr zu den "alten" ALTAR OF PLAGUES zu vernehmen, doch ist der musikalische Extremismus nun ein wenig geglätteter, die Atmosphäre ist weniger verstörend und es fließen vermehrt bekannte Stilistiken ein, ohne jedoch den neu eingeschlagenen Pfad zu verlassen. Hier werden neue und alte Elemente nur stärker miteinander verbunden. Die Tatsache, dass "Teethed Glory And Injury" mit einem druckvollen, klaren Sound versehen wurde, erleichtert es zudem, dem musikalischen Wahn, dem die Band offenbar verfallen ist, zu folgen - einfach ist das jedoch nicht und man muss eine gewisse Toleranz mitbringen, um sich auf die "neuen" ALTAR OF PLAGUES einzulassen.

FAZIT: So klingt es, wenn man die Weiterentwicklung von Black Metal, nämlich Post Black Metal, nochmal weiterentwickelt. Hektisch, nervenaufreibend, anstrengend - aber eben auch interessant, intensiv und eindringlich.

Andreas Schulz (Info) (Review 7935x gelesen, veröffentlicht am )

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11 Punkte
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Tracklist:
  • Mills
  • God Alone
  • A Body Shrouded
  • Burnt Year
  • A Remedy and a Fever
  • Twelve Was Ruin
  • Scald Scar of Water
  • Found, Oval and Final
  • Reflection Pulse Remains

Besetzung:

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